Überwachung möglicher gesundheitlicher Auswirkungen
gentechnisch veränderter Futtermittel auf Nutztiere:
MARLON (Monitoring of Animals for Feed-related Risk in the
Long Term)
Auftraggeber: EU Kommission (7. Forschungsrahmenprogramm)
Projektbeginn: August 2012
Projektende: August 2015
EU-Förderung: 999.593 Euro
Gesamtkosten: 1.211.981,60 Euro
Projektpartner: 11 (aus 8 Ländern)
Das EU-Forschungsprojekt MARLON (Monitoring of Animals for Feed-related Risk in the Long Term) soll helfen, Antworten zu Risiko-Nutzen-Analysen und mögliche Auswirkung von GMOs auf die Tiergesundheit und Nahrungsmittelketten zu finden. Durch systematische Datenerhebung soll die epidemiologische Risikoabschätzung zum möglichen Einfluss von gentechnisch veränderten Futtermitteln auf Nutztiere bzw. die tierische Lebensmittelketten erfolgen. Es wurde auf den Weg gebracht, um Handlungsempfehlungen zur Überwachung von mit gentechnisch veränderten Futtermitteln verbundenen Risiken bei Nutztieren bereitzustellen.
Gesucht wurde nach jedem potenziellen Zusammenhang zwischen dem Einsatz von aus gentechnisch veränderten Pflanzen hergestellten Futtermitteln
und Risiken für die Tiergesundheit. Zu diesem Zweck wurden Bestandsaufnahmen vorhandener Daten von Monitorings nach dem Inverkehrbringen gemacht und
Daten über potenzielle tiergesundheitliche Auswirkungen gentechnisch veränderter Futtermittel aus der wissenschaftlichen Literatur zusammengestellt. Die Projektpartner trugen außerdem
Informationen über messbare Indikatoren der Tiergesundheit und die Möglichkeit zur Analyse der Exposition zusammen.
Ein zentrales Ergebnis von MARLON ist die IPAEED Datenbank. Sie enthält selektiv abrufbare Daten zur Überwachung möglicher Auswirkungen gentechnisch veränderter Pflanzen auf die Gesundheit von Nutztieren. Indem Orientierungshilfe und entsprechende Instrumente geliefert werden um Risiken, die durch gentechnisch veränderte Futtermittel für Nutztiere entstehen könnten, genau zu überwachen, sollen Behörden und Lebensmittellieferkette dabei unterstützt werden, Gesundheitsrisiken frühzeitig zu erkennen und zu bekämpfen.
Um Transparenz sicherzustellen, konzentrierten sich die Forscher des MARLON-Projekts darauf, das Wissen über die Auswirkungen gentechnisch
veränderter Pflanzen in Futtermitteln in einer zentralen Datenbank zusammenzufassen. Um die IPAFEED-Datenbank zu erstellen, wurden Daten aus wissenschaftlichen Arbeiten extrahiert, die
detaillierte Beschreibungen jeder Studie, verfügbare Ergebnisse und Verlinkungen von Quellen enthalten. Diese Datenbank wurde im Lauf des dreijährigen Projekts kontinuierlich aktualisiert.
Darüber hinaus führten elf Projektpartner aus acht Ländern Befragungen in ihren jeweiligen Ländern durch. Die Forscher sammelten noch weitere Informationen, etwa zu messbaren
Tiergesundheitsindikatoren und zu anwendbaren Verfahren, um mögliche Belastungen zu analysieren.
Leitlinien zur langfristigen Gesundheitsüberwachung von Tieren, die mit gentechnisch veränderten Pflanzen gefüttert werden, wurden entwickelt.
Zudem erstellte das Team ein epidemiologisches Modell. Es kann die Eignung existierender Überwachungssysteme bewerten. Zudem erkennt es Veränderungen in den üblicherweise gemessenen Syndromen, die mit den angenommenen gesundheitlichen Auswirkungen einer gentechnisch veränderten Kulturpflanze verknüpft sind, die als Futter für eine bestimmte Nutztierart verwendet wird. Das Modell berücksichtigt haltungsbedingte, landwirtschaftliche, veterinärmedizinische und überwachungsbedingte Praktiken sowie Hintergrundbedingungen.
Die in kontrollierten Kurzzeit-, Langzeit- und Mehrgenerationen-Fütterungsversuchen gesammelten Daten ergaben keine nachteiligen Auswirkungen auf die Gesundheit der Tiere, die mit gentechnisch veränderten Zutaten gefüttert wurden. Wie mehrere Berichte angaben, können einige Effekte sogar positiv ausfallen - beispielsweise, dass insektenresistente, gentechnisch veränderte Kulturpflanzen geringere Werte an Mykotoxinen aufweisen ( toxische Stoffe, die von Pilzen erzeugt werden, die von Insekten beschädigte Pflanzen besiedeln).
links
http://cordis.europa.eu/result/rcn/177998_en.html
http://www.grace-fp7.eu/de/content/related-eu-research-projects
http://www.grace-fp7.eu/sites/default/files/Presentations-GFC-Nov2015-final.pdf
https://www.wur.nl/en/show/marlon.htm
http://phys.org/news/2015-09-gm-crop-database-safety-eu.html
Kontakt:
Wissenschaftskreis Genomik und Gentechnik e.V. (WGG)
Nelkenstraße 36
76351 Linkenheim-Hochstetten
e-mail: zentrale@wgg-ev.de